Seit Mitte 2016 arbeitet Channing Jones für www.spielmaterial.de in verschiedenen Bereichen wie Marketing und Recherche. Eine der Aufgaben war es, einen großen Restposten an Plastikteilen irgendwie zu nutzen. www.spielmaterial.de übernimmt öfters derartige Restposten und verkauft diese dann einzeln weiter oder nutzt sie anderweitig. Dieser Restposten war aber nun besonders groß und brauchte viel Lagerplatz. Einzeln konnte hier über den Shop nur eine überschaubare Menge veräußert werden. Versuche, diese Teile in größeren Mengen an andere Resteverwerter zu verkaufen, waren gescheitert.
Wegzuschmeißen machen wir aber grundsätzlich nicht.
Die Spielteile stammen aus dem Spiel Alcazar (2009, Wolfgang Kramer). Channing fand einen Ansatz aus exakt den Teilen des abgepackten Sets ein komplettes zu Spiel. Inspiriert durch das Spiel „Between Two Cities“ war seine erste Idee ein Echtzeitspiel zu entwickeln, bei dem jeder Spieler zusammen mit jedem seiner Nachbarn einen Turm baut. Allerdings traf er beim Testen häufig auf Spieler, die diese Art von Spiel nicht besonders mögen.
Also entwickelte er eine zweite Variante, die ohne Geschicklichkeitsanteil auskam. Im Rahmen des Mönchengladbacher Autorentreffens brachte Andreas Kuhnekath ihn auf die Idee Mehrheiten einzubauen. Das machte das Spiel kniffelig und somit gut. Es sollten mehr Punkte vergeben werden je höher man baute. Also bekam man Punkte für die Höhe der Etage. Das Zusammenrechnen wurde durch eine Wertungstabelle erleichtert. Schließlich mussten noch diverse Regeln wie der Sonderzug für die erste Runde und Minuspunkte für Brücken hinzugefügt werden, um das Spiel abzurunden und auszubalancieren.
Das resultierende „taktische Spiel“ gefiel den Testern mindestens genau so gut (vielen sogar besser) wie das Echtzeitspiel. Insofern wurde beschlossen, beide Varianten in einem Spiel zu veröffentlichen.
Als Prototyp hieß das Spiel einfach nur „Turmbauer“ bzw. „Turmbau“. Es lage nahe für den Titel des Spiels irgendetwas zu nehmen, was mit Turmbau zu Babel zu tun hatte. Das Spiel sollte ja in drei Sprachen (Deutsch, Englisch, Französisch) veröffentlicht werden, also wäre ein Wort, das in allen drei Sprachen funktioniert, gut. Schließlich beschlossen wir das Wort „Babylon“ zu nehmen.
Die Produktion war recht einfach: Es mussten nur Schachteln und Regelhelfte extra hergestellt werden. In jede Schachtel kam eine Packung mit den Plastikteilen rein, dazu die Regeln, fertig.